Wirtschaft
Seit dem Zusammenbruch des Kommunismus befindet sich die Wirtschaft Polens in einem permanenten Umbruch. Dabei konnte sich Polen nicht wie Ostdeutschland auf hohe Transferleistungen aus dem Westen verlassen, sondern musste von sich selbst heraus sein Wirtschaft modernisieren. Dass dies nicht reibungslos vonstatten gehen konnte, sonern auch Verlierer hervorbrachte, die fortan gegen Marktwirtschaft und EU-Beitritt wetterten, musste jedem klar sein. Alles in allem muss man aber sagen, dass Polens Wirtschaft die Umstellung von Plan- in Marktwirtschaft sehr gut überstanden. Das Wirtschaftswachstum liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt und dem der benachbarten osteuropäischen Staaten, der Zloty wird stärker, und die größeren Städte wie Warschau, Krakau oder Danzig sind kaum noch von westeuropäischen Metropolen zu unterscheiden. Hier liegt aber auch die Krux begraben. Die Kluft zwischen Stadt und Land wird zur Zeit immer größer. Strukturschwache Regionen wie Masuren im Nordosten Polens verarmen immer mehr. Hier liegt die Arbeitslosenquote zum Teil regional über 30 Prozent, und es fehlen einfach die Perspektiven für die dort lebenden Menschen.
Durch den EU-Beitritt werden allerdings in Zukunft auch große Summen an Polens Landwirtschaft gezahlt – auch zur Verringerung dieser Disparitäten. In wie weit das Geld aber wirklich bei den Kleinbauern mit ihren viel zu kleinen Höfen ankommt, bleibt abzuwarten.
Nimmt man Polen als Ganzes so lag das Bruttoinlandsprodukt 2007 bei 420,3 Milliarden US-Dollar (Quelle: Internationaler Währungsfonds). Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 11041 US-Dollar. Zum Vergleich: Das Bruttonationaleinkommen der Bundesrepublik Deutschland lag 2007 bei 3,3 Billionen US-Dollar und einem Pro-Kopf-Einkommen von 40415 US-Dollar. Wenn das Wachstum der polnischen Wirtschaft allerdings auch in Zukunft auf dem jetzigen Niveau bleiben sollte, ist mit einer baldigen Annäherung Polens an den EU-Durchschnitt zu rechnen.