Das Warschauer Ghetto
Das Warschauer Ghetto wurde im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Nationalsozialisten im Stadtzentrum, westlich der Altstadt im Stadtteil Wola zwischen Danziger Bahnhof und dem alten Hauptbahnhof Warszawa Główna und dem Jüdischen Friedhof errichtet. Das Ghetto diente als Sammellager für alle verfolgten Gruppen der Nazis. Anschließend folgte die Verschleppung in das Konzentrationslager nach Treblinka. Vor allem Juden aus ganz Polen und Deutschland. 1940 wurde das Ghetto zwischen dem 15. Und 16. November mit einer 18 Kilometer langen und 3 Meter hohen Umfassungsmauer versehen. Unter Leitung von Paul Moders wurde das „Lager“ mit 22 Toren bewacht. Trotz Überfüllung wurden immer mehr Juden in das Ghetto geschafft. Insgesamt 500000 lebten dort, wurden in Konzentrationslager gebracht oder arbeiteten in Großbetrieben für die SS. Trotz physischen wie psychischen Stress entwickelten die Bewohner eine Kulturgemeinschaft. Soziale Unterstützung und Zusammenhalt standen an der Tagesordnung. Trotz Seuchenepidemien, Hunger und Todesangst organisierte man Konzert- und Literaturabende in Hinterhöfen oder Dachböden, jedes mal der Gefahr ausgesetzt von der SS erwischt zu werden. Im Rahmen der Endlösung der Judenfrage wurde ab dem 22. Juli 1942 das Ghetto langsam aufgelöst. Die Bewohner wurden größtenteils nach Treblinka verschleppt. Die übrigen wurden ermordet. Die Ghettoinsassen die erstmals verschont blieben wollten sich nicht wie ein Schaf zur Schlachtbank führen lassen und leisteten Widerstand. Es kommt am 19. April 1943 zum Warschauer Aufstand. Die Geschichte des Warschauer Ghettos wurde 2001 verfilmt (Titel „Uprising“,dt. „Der Aufstand“). 2007 wird gegenüber dem Ehrenmal des Warschauer Ghettos der Grundstein für das Museum zur Geschichte der polnischen Juden gelegt. 2010 soll es eröffnet werden.