Geschichte der Stadt Stettin
Stettin erhielt 1243 das Stadtrecht, nachdem es gegen Ende des 12. Jahrhunderts aus zwei benachbarten deutschen Siedlungen zusammengewachsen war. Die Stadt entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Handelsplatz. 1278 wurde die Stadt in den Hansebund aufgenommen. 1309 wurde sie zur Residenzstadt Pommerns. Nach der Reformation wurde die erste Hochschule Pommerns, das Pädagogium, gegründet. 1570 wurde dort auf der sogenannten Stettiner Freidenskonferenz der Nordische Siebenjährige Krieg beendet.
Das Schloss zur Residenz von Herzog Johann Friedrich (reg. 1569–1600) wurde ausgebaut und ist heutzutage größtenteils noch so erhalten. Stettin fiel im Jahr 1630/37 bis 1713/20 in schwedische Hand. Somit wurde Stettin in den Kriegen der schwedischen Großmacht zahlreich belagert. 1677 eroberte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Stadt, musste sie aber wieder abgeben. Durch den Stockholmer Frieden 1720 erwarb der preußische König Friedrich Wilhelm I. die Stadt. Doch durch die napoleonischen Kriege wurde die Festung 1806 von den Franzosen bis 1813 bedingungslos eingenommen. 1815 wurde die Stadt zur Hauptstadt der Provinz Pommern. Zeitgleich verhalf die Eisenbahnentwicklung der Stadt zum industriellen Aufschwung. Ab 1870, nach der Entfestung vergrößerte sich die Stadt unaufhaltbar. Die Stadt verfügte ferner schon Anfang des 20. Jahrhunderts über ein reichhaltiges Bildungs- und Lehrinstitutsangebot. Drei Gymnasien, zwei Realschulen und zwei Lehrerinnenseminare und zahlreiche wirtschaftliche Schulen befinden sich 1909 in Stettin. Heutzutage verfügt Stettin über 5 Hochschulen.
Durch die Eingemeindung weiterer 36 Gemeinden wurde 1939 Groß Stettin geschaffen. Während des Nationalsozialismus wurden ca. tausend Juden in Stettin deportiert. 1940 erfolgte ihre Verhaftung. Der Krieg richtete insbesondere im Jahr 1944 in der Seehafenstadt große Schäden an. Bombenangriffe des Bomber Command der Royal Air Force zerstörten größtenteils die Stadt.
Am 26. April 1945 fiel Stettin an die Sowjetunion. Am 5. Juli 1945 wurde Stettin jedoch von der Roten Armee an Polen übergeben und in Szczecin umbenannt. Unter polnischer Herrschaft begann die Vertreibung der deutschen Bewohner.
Die Stadt wurde die Hauptstadt der Woiwodschaft, und es begann der Wiederaufbau. Die katholische Kirche ernannte Stettin zum Bistumssitz. Aufgrund einer Verwaltungsreform wurde Stettin 1999 zur Hauptstadt der neuen Woiwodschaft Westpommern.