Polen-Deutschland: 2:2 in der PGE Arena in Gdańsk
von Malgorzata GruntkowskiEin neues Stadion und ein alter Traum: Endlich einmal gegen Deutschland zu gewinnen! Auch dieses Mal ist er für die polnische Nationalelf leider nicht in Erfüllung gegangen.
Am Dienstag, dem 06.09. trafen sich auf dem Rasen der neuen Ostsee-Arena in Gdańsk (Danzig) die drittbeste Mannschaft der Welt (und jüngste Europas) und der zukünftige EM-Gastgeber, eine … nicht ganz so hoch platzierte Mannschaft. Aber im Ernst, obwohl nur ein Freundschaftsspiel, die erste internationale Partie in dem für die Euro 2012 erbauten Stadion, nahm es die polnische Elf wirklich sehr ernst, und hoffte wahrscheinlich ganz leise die, milde ausgedrückt, Pechsträhne endlich zu durchbrechen – 16 Spiele: 12 deutsche Siege, 4 x Remis, kein einziger Sieg für Polen. Das letzte Unentschieden vor schlappen 33 Jahren (0:0), das letzte durch Zbigniew Boniek erzielte Tor datiert auf 1980 und das letzte Treffen – 0:2 durch den in Polen geborenen Lukas (Łukasz) Podolski 2008. In Anbetracht so einer Geschichte schien das 2:2 mit dem das Dienstagsspiel endete schon fast wie ein richtiger Erfolg.
Immerhin keine Niederlage und das Remis mit immerhin 2 Toren, zwei mal sogar in Führung gegangen, wenn auch das zweite mal durch einen Elfmeter. Womöglich wäre das Ergebnis ohne die wirklich gute Arbeit von FC Arsenal-Keeper Wojciech Szczęsny anders ausgefallen, aber schließlich ist ein guter Torwart dazu da – Tore zu verhindern. Auf der deutschen Seite die in Polen geborenen Klose und Podolski (kann noch Polnisch sprechen), auf der deutschen 2 „Dortmunder“(Błaszczykowki, Lewandowski) und ein „Kölner“ (Peszko). Man nehme noch dazu einige hundert Polizisten und einige Tausend Fans, die sich durch die aufgegrabenen Zufahrtsstraßen zum Stadion durchkämpfen mussten und schon ist das Bild dieses Testspiels vollständig. Die deutsche Mannschaft mit einigen Wechseln, die polnische etwas motivierter.
Wie wird es nächstes Jahr laufen? – Darauf kommt es an. Der polnische Traum bleibt vorerst unerfüllt, lebt jedoch weiter.
Über die Autorin dieses Artikels
Malgorzata Gruntkowski ist gebürtige Polin und lebt seit mehreren Jahren in Deutschland. Sie hat Germanistik in Breslau studiert und betreibt nun ein eigenes Übersetzungsbüro für die Sprachen deusch, polnisch und russisch: www.gruntkowski.com
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