Geschichte von Bromberg
König Kasimier der Große verlieh 1346 Bromberg die Magdeburger Stadtrechte, nachdem es erstmals im 10. Jahrhundert einen Hinweis auf die Existenz einer Siedlung gab. Neue Siedler bezogen die Gebiete, darunter auch deutsche Ansiedler. Aus dieser Ergebenheit ergab sich, dass die Stadt Jahrhunderte lang durch zweierlei Namen bekannt wurde. Die polnische Bevölkerung nannte sie Bydgoszcz, die deutsche Bromberg. Bis 1773 bestand Ansiedlungsverbot für Menschen jüdischer Konfession. Der Großteil der Bewohner war und ist bis heute katholisch. Die Stadt wuchs weiter bis zu einer der am dichtesten besiedelten Städte Polens des 16. Jahrhunderts an. Wirtschaftlich ging es bergauf. Preußen und Schweden sicherten sich im Vertrag von Bromberg gegenseitigen Beistand. Als dieser 1657 seitens Preußens aufgekündigt wurde, rückte die Stadt in unmittelbare Schusslinie Schwedens. Nahezu die ganze Stadt wurde im Zuge des Großen Nordischen Krieges zerstört.
Der größtenteils städtische und gleichzeitig ökonomische Wiederaufbau erfolgte erst ab 1815. Unter Leitung der Provinz Posen wurde der 27km lange Bromberger Kanal erbaut, der bis heute ein wichtiger Faktor der regionalen und überregionalen Wirtschaft ist.
Neue Absatzmärkte erschlossen sich und spülten Geld in die Kassen. Mit diesen neuen finanziellen Mitteln konnte die Infrastruktur in Form eines Bahnnetzes erbaut und ein Anreiz für neue Siedler geschaffen werden. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel die Stadt in Folge des Versailler Vertrags an Polen. Dennoch ist der Anteil der deutschsprachigen Bewohner mit 16 % der Gesamtbevölkerung recht hoch.
Durch Hitlers Machtergreifung kam es erstmals zu deutsch- polnischen Angriffshandlungen in Bromberg. Die Zahl deutscher Zivilisten die demnach ums Leben gekommen sind wird auf mehrere Tausend geschätzt. Das nationalsozialistische deutsche Regime propagierte fortan gegen die „mörderischen“ Polen. Hitler erhöhte die Opferzahlen systematisch um ein Vielfaches. Während der deutschen Besatzungszeit litten polnische Zivilisten besonders unter den Gräueltaten der deutschen Besatzung. Bauten der Stadt wurden zerstört u.a. die Jesuitenkirche und die Große Synagoge. Gleichzeitig erbaute die deutsche Armee die sog. Luftmuna, eine Luftmunitionsanstalt, von der Versuchsraketen während des Krieges abgeschossen wurden. Bis heute ist Besuchern und Touristen der Zugang zu den drei übrig geblieben Bunkern auf dem Gelände untersagt. Im Januar 1945 wurde Bromberg durch Einheiten der Roten Armee befreit.