Königsschloss und Sigismundsäule in Warschau
Südlich der historischen Altstadt steht der einstige Machtpalast Polens, das Königsschloss. Die ältesten Teile des Schlosses stammen aus dem 14. Jahrhundert im gotischen Stil. 1939 brannte es nieder und musste abermals aufgebaut werden. Wichtig für das polnische Volk ist vor allem der Senatorenraum in dem am 3. Mai 1791 die polnische Verfassung unterzeichnet wurde. Der sogenannte Marmorraum erstrahlt in einer Gold- und Marmorfassade und spiegelt den polnischen Prunk wieder. Ein weiträumiger Platz erstreckt sich vor dem Warschauer Königsschloss. Hier finden im Sommer Konzerte und Ausstellungen statt. Im 14. Jahrhundert wurde jedoch an dieser Stelle das Krakauer Tor als Teil der Stadtbefestigungsanlagen errichtet. Da es aber im Laufe der Zeit immer mehr an strategische Wichtigkeit verlor wurden es und einige Hofgebäude abgerissen. Durch den Abriss wurde der Blick auf die Sigismundsäule (Kolumna Zygmunta) frei, die König Ladisław IV. zu Ehren seines Vaters Sigismund III. 1644 errichten ließ. Dieses älteste Monument Polens ist 22 Meter hoch und besteht aus einem doppelten Sockel und einer schlanken korinthischen Säule, auf der wiederum ein Sockel sitzt, der die Statue des Sigimunds trägt. Die Statue trägt eine Rüstung und einen Mantel. Die Hände halten einen Krummsäbel und ein Kreuz, welches als ein Sinnbild für die Christlichkeit steht. Den architektonischen Entwurf lieferte Constantino Tancalli, Clementi Molli entwickelte das Modell und Daniel Tym goss es in Bronze. 1887 entstand erstmals die Diskussion zum Abriss der Säule. Der polnische Grundbesitzer Zdzisław Lubomirski rettete durch finanzielle Mittel das Monument. Im Jahr 1944 jedoch ließ Hitlers SS nach dem Warschauer Aufstand die Säule abreißen. Die Überbleibsel sind rechts neben dem Schloss zu besichtigen. Die heutige Sigismundsäule ist eine Kopie des Jahres 1947.