Die Johanniskathedrale in Warschau
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählt die älteste Kirche Warschaus, die Johanniskathedrale. Vom Marktplatz ist sie nur wenige Minuten entfernt. Der gotische Sakralbau mit einem beachtenswerten Sterngewölbe, sowie gotische Treppengiebel aus Backstein gehen auf die Stilrichtung des 14. Jahrhunderts zurück. Hier stand ehemals eine Holzkirche, die jedoch im 15. Jahrhundert durch einen Steinbau reformiert wurde. Finanziert hat diesen Bau Herzog Janusz der Ältere. Doch nicht nur im 15. Jahrhundert wurde sie umgebaut, sondern auch im 17. Jahrhundert erhielt sie eine neue Fassade, ebenso wie im 19. Jahrhundert. Dort erhielt sie eine Fassade im Stil der englischen Neugotik. Geschichtlich spielte die Kathedrale während des Warschauer Aufstandes (August bis Oktober 1944) eine entscheidende Rolle als Verteidigungsposten für die nationale Armee (AK, Armia Krajowa). Die deutschen Besatzer sprengten die Johanniskirche nach Abzug der Aufständischen durch die Kanalisation. Einen ferngesteuerter mit Sprengstoff beladenen Panzer fuhren die Deutschen in die Kirche und zündeten den Sprengstoff. An dieses Ereignis erinnert noch die Kette eines Goliaths, die in die Südmauer der Kirche eingelassen ist. In den Krypten der Hauptkathedrale befinden sich Grabstätten von kirchlichen und weltlichen Herrschern der Mazowien-Fürsten, Warschauer Erzbischöfe und wichtigen polnischen Bürgern wie z.B. der polnische Autor Henryk Sienkievicz („Quo vadis?“).