Zbigniew Brzeziński zu Besuch in Polen
von Malgorzata GruntkowskiDer polnische Präsident Bronisław Komorowski trifft Zbigniew Brzeziński, den ehemaligen Sicherheitsberater des US-Präsidenten Jimmy Carter und heutigen Professor für US-amerikanische Außenpolitik an der Universität in Washington.
Das Treffen des polnischen Präsidenten mit Zbigniew Brzeziński fand am Donnerstag, dem 17. Mai im Präsidentenpalast in Warschau statt und hatte vor allem, jedoch nicht nur, mit dem kommenden NATO-Gipfel in Chicago zu tun. Laut der offiziellen polnischen Website prezydent.pl „gab Brzeziński dem Präsidenten keine Ratschläge, sondern teilte ihm nur seine Meinung mit“. Gesprächsstoff war ja auch sonst im Überfluss da. Brzeziński erkundigte sich nach der Situation in Polen, während Präsident Komorowski und die eingeladenen Gäste (darunter Tadeusz Mazowiecki, 1989 der erste demokratisch gewählte polnische Ministerpräsident seit dem Zweiten Weltkrieg) ihn nach der Sicht Amerikas auf die jetzige Situation in Europa - in Anbetracht der griechischen politischen und finanziellen Krise fragten. Da meinte der Politikwissenschaftler, er fände die Situation dramatisch, aber nicht katastrophal und sei dabei ein gemäßigter Realist. Nicht unerwähnt bleiben konnte auch das Thema europäischer Politik bezüglich der Ukraine, Stichwort Tymoschenko. Wie gesagt (geschrieben) an gewichtigen Gesprächsthemen mangelte es nicht.
Obwohl Brzezińskis Sicherheitsberater-Zeit nun einige Jahre zurückliegt, gehört er in Polen immer noch zu großen politischen Autoritäten. Als Inhaber etlicher Ehrendoktorwürden von Georgetown über Dublin bis nach Warschau und ein in den Vereinigten Staaten immer noch bekanntes Gesicht (z. B. auf CNN zu sehen) etc. etc., bleibt er eine der herausragenden polnischen politischen Persönlichkeiten und jemand, auf dessen Meinung in seiner alten Heimat viel Wert gelegt wird.
Über die Autorin dieses Artikels

Malgorzata Gruntkowski ist gebürtige Polin und lebt seit mehreren Jahren in Deutschland. Sie hat Germanistik in Breslau studiert und betreibt nun ein eigenes Übersetzungsbüro für die Sprachen deusch, polnisch und russisch: www.gruntkowski.com
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