Wojciech Kilar im Alter von 81 Jahren gestorben
von Malgorzata GruntkowskiDer Autor der bekannten Filmmusiken aus „Der Pianist” und „Dracula”, Wojciech Kilar, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Eine der prominentesten Persönlichkeiten der polnischen Musikszene soll seine letzte Ruhe in seiner Wahlheimat auf einem Friedhof in Katowice finden.
Wojciech Kilar, 1932 in Lemberg (polnisch Lwów) geboren, debütierte als Pianist zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, als Komponist in den 50er Jahren des 20 Jahrhunderts. Er studierte unter anderem an der Musikakademie in Katowice und blieb auch dieser Region treu. Als Ehrendoktor der Universität Opole sowie der Schlesischen Universität sprach der Komponist in einigen Interwievs über seine Verbundenheit mit Schlesien.
Seit einiger Zeit bereits erkrankt, verstarb er am letzten Sonntag, dem 29.12.2013, ebenfalls in Katowice. Ein Jahr vor seinem Tod mit dem höchsten polnischen Ehrenzeichen, dem Orden des Weißen Adlers, ausgezeichnet, ist er aus der polnischen Filmgeschichte nicht wegzudenken. Aus seinem großen Werk beispielhaft zu nennen: Musik für Filme von Kazimierz Kutz („Salz der schwarzen Erde”, „Eine Perle in der Krone”, „Wie Perlen im Rosenkranz” – die Schlesische Trilogie genannt), Tadeusz Konwicki, Krzysztof Zanussi („Struktur des Kristalls”, „Persona Non Grata”), Jerzy Hoffmann, Krzysztof Kieślowski und last but not least einem anderen Träger des Weißen Adlerordens Andrzej Wajda („Das gelobte Land“, „Chronik von Liebesunfällen“). Auch als Autor von Musik für ausländische Filme erfolgreich („Portrait of a Lady” von Jane Campion oder „Helden der Nacht” von James Gray, „Die neun Pforten” von Roman Polański) wird sein Name vor allem mit zwei Werken in Verbindung gebracht – „Bram Stoker’s Dracula” von Francis Ford Coppola, mit dem er für viele 1992 international bekannt geworden ist und „Dem Pianisten” von Roman Polański, für welchen er den französischen Filmpreis César verliehen bekam. Mit dem polnischen Filmpreis vier Mal ausgezeichnet, erhielt er für „Dracula” den Preis der ASCAP (American Society of Composers, Authors and Producers).
Zur Zeit des Entstehens dieses Artikels wird sein Begräbnis für Samstag, den 04. Januar, in der Christkönigskathedrale (dem Dom des Erzbistums Katowice) in Katowice geplant.
Über die Autorin dieses Artikels
Malgorzata Gruntkowski ist gebürtige Polin und lebt seit mehreren Jahren in Deutschland. Sie hat Germanistik in Breslau studiert und betreibt nun ein eigenes Übersetzungsbüro für die Sprachen deusch, polnisch und russisch: www.gruntkowski.com
Diesen Artikel kommentieren