Merkel zu Besuch bei Tusk in Danzig: die Freundschaft blüht auf

Am Montag trifft Angela Merkel mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Danzig zusammen. Die beiden Politiker sollen neben bilateralen und internationalen Fragen vor allem über die Vorbereitung der Sitzung des Europäischen Rats am 19. und 20. Juni in Brüssel sprechen.

Die deutsche Bundeskanzlerin war in Polen schon zwei Mal, aber bis jetzt ist sie noch nie durch die Straßen einer polnischen Stadt spazieren gegangen. Am Montag ist ein gemeinsamer Rundgang der Staatsoberhäupter durch die historische Altstadt von Danzig vorgesehen. Die Führung macht der geborene Danziger Donald Tusk selber.
Das Treffen in Danzig hat eine symbolische Bedeutung. In dieser Hafenstadt hat mit dem Beschuss der Westerplatte der Zweite Weltkrieg begonnen. Aber auch in dieser Stadt entstand aus einer Streikbewegung Solidarnosc, die bei dem Umsturz des Kommunismus entscheidend mitwirkte. Merkel solle in den 80er Jahren von Solidarnosc sehr fasziniert gewesen sein.
Das Zusammentreffen der Bundeskanzlerin mit Donald Tusk soll vor allem dem Publikum zeigen, wie gut die zuvor angespannten polnisch-deutschen Beziehungen sind. Die Beziehungen sind nach dem Amtsantritt Tusks im vergangenen November fast vorbildlich geworden. Einziges Streitthema bleibt die geplante Ostsee-Pipeline für russisches Gas nach Deutschland, deren Bau Polen ablehnt. Die polnische Regierung hofft, dass das Bauprojekt auf Grund der steigenden Investitionskosten und der Umweltschädigungen nicht durchgeführt wird.
Die Politiker besprechen auch Tusks Vorschlag zur Errichtung eines Museums über den Zweiten Weltkrieg in der Hafenstadt Danzig.