In Deutschland gibt es immer weniger polnische Gastarbeiter
von AnnaImmer weniger ausländische Gastarbeiter, vor allem aus Polen, bemühen sich um eine Saisonarbeit in Deutschland, meint Burkhard Moeller vom Deutschen Bauernverband (DBV). In vielen Spargel-, Obst- und Gemüseanbaugebieten können Arbeitskräfte fehlen.
Die meisten Erntenhelfer in Deutschland kommen aus Polen. Jedoch ist die Zahl der polnischen Gastarbeiter im vorigen Jahr um 6.000 gefallen. Ca. 60.000 Arbeitsangebote bleiben unbeantwortet, viele Saisonarbeitsverträge werden vor Saisonanfang gekündigt.
Die ausländischen Arbeitskräfte werden über die Arbeitsagenturen, die Arbeitserlaubnisse (höchstens für 4 Monate) erteilen, vermittelt. Sie verdinen zwischen 4,50 und 7 Euro brutto pro Stunde (Deutschland entlohnt am viertschlechtesten in ganz Europa). Abgezogen werden meistens noch Essens- und Wohngeld.
In Deutschland herrscht noch bis 2011 keine Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus den EU-Staaten Mittel- und Osteuropas, anders als etwa in Irland und Großbritannien. In diese Länder gehen vor allem viele Polen, denn sie dürfen dort in allen Branchen und unbefristet arbeiten, wo sie teilweise auch höhere Löhne als in der Landwirtschaft bekommen. Auch die vergleichbaren Saisontätigkeiten werden im europäischen Auslad besser bezahlt.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) appeliert an die Regierung, mehr Arbeitserlaubnisse für Landwirtschaftsarbeiter aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten zu erteilen. Er fordert auch eine Verlängerung der Beschäftigungszeit der einzelnen Saisonarbeitskräfte von 4 auf 9 Monate.
Kommentare
1. Polenfan schrieb am 11. Mai 2008 um 14:24 Uhr:
Sehr interessanter Artikel! Nun werd ich nach Deutschland zum Spargelstechen kommen.
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