Die polnische Filmregisseurin Agnieszka Holland auf Oscar-Kurs
von Malgorzata GruntkowskiIhr Film mit dem schlichten Titel „W ciemności“ („In Darkness“) wurde am 24. Januar für den Oscar nominiert.
Einer von fünf in der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film - polnischen Filmkennern nach einer der Favoriten. Von Agnieszka Holland, der „Macherin“ von „Der geheime Garten“ und „Washington Square“, seit Jahren in den USA lebend. Ein realistisches und aussagekräftiges Bild; die Geschichte eines kleinen Betrügers Leopold Socha, eines kleinen Mannes mit einer schweren Kindheit, der während des 2. Weltkrieges in der Kanalisation von Lemberg Juden versteckt. Einer der Darsteller, Marcin Bosak, hat speziell für seine Rolle in diesem Film Jiddisch gelernt. „Es war ein großes Problem, die Emotionen in komplett anderen Lauten auszudrücken“, sagt er. Eine der Heldinnen des Dramas, Krystyna Chiger, damals ein kleines Mädchen, das sich 14 Monate lang versteckt hatte, sah den Film und kann sich gut an den Kanalarbeiter Leopold Socha erinnern - spricht von seiner Wandlung als Mensch. Auch Andrzej Wajda („Der Mann aus Eisen“, „Das Massaker von Katyn“) sieht bei der Preisverleihung gute Chancen für dieses Werk. Ein Film, der eine wahre Geschichte erzählt – eine Filmart, die vielleicht immer wichtiger wird, da nicht mehr viele Zeitzeugen dieser Ereignisse unter uns sind. Und in Anbetracht der Tatsache, dass, wie die Umfragen anlässlich des 27.01. gezeigt haben, für viele mittlerweile Worte wie Auschwitz kein Begriff mehr sind.
Ebenfalls nominiert, in der Kategorie beste Kamera, Janusz Kamiński (erster Oscar 1994 für „Schindlers Liste“) für den Steven Spielberg-Film „Gefährten“.
Über die Autorin dieses Artikels
Malgorzata Gruntkowski ist gebürtige Polin und lebt seit mehreren Jahren in Deutschland. Sie hat Germanistik in Breslau studiert und betreibt nun ein eigenes Übersetzungsbüro für die Sprachen deusch, polnisch und russisch: www.gruntkowski.com
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