Wirtschaft von Lodz
Lodz war und ist durch seine Textilproduktion in Europa seit über zwei Jahrhunderten gut bekannt. Doch die wirtschaftlichen Veränderungen der internationalen Märkte forderten auch Veränderungen der nationalen Produktion, so sind heutzutage die Haupterzeugnisse der Stadt Lodz u.a. Keramikfließen zu einem Anteil von ca. 70%, Strumpfwirkereiprodukte mit einem Anteil von etwa 65%, Braunkohle (60%), Bauglas (50%), Baupappe (45%), Baumwollgewebe (40%), Stromenergie (20%) und Textilprodukte (16%). Durch das reiche Braunkohlevorkommen konnten sich die extraktive Industrie und die Energetik rasch und gut entwickeln, sodass Lodz für die nationale und internationale Wirtschaft bedeutende Fertigungskapazitäten der Elektroenergetik und Leistungsnetzwerke konzentriert. Einer der reichsten polnischen Unternehmen ist z.B., die „Belchatow AG”, die allein über 20% der polnischen Stromenergie erzeugt. Somit verfügt Lodz über einen Überschuss der elektrischen Leistung im Verhältnis zur Leistungsaufnahme der Bevölkerung und der Wirtschaftssubjekte.
Einer der wichtigsten Faktoren des wirtschaftlichen Aufbaus und der wirtschaftlichen Förderung sind die Komplexe der Ökonomischen Sonderzonen. Diese bieten Unternehmern attraktive Bedingungen wie z.B. steuerliche Vergünstigungen. Die wirtschaftlichen Gewerbegebiete umfassen 283 Hektare und sind in 9 Unterzonen unterteilt, die in Lodz, Zgierz, Ozorkow, sowie in der Gemeinde Ksawerow und auf den Grundgebieten von Tomaszow Mazowiecki, Rawa Mazowiecka, Radomsko, Kutno und Leczyca zu finden sind. Ein weiterer wichtiger Punkt des rasanten wirtschaftlichen Aufschwungs ist das Verkehrsnetz, welches kontinuierlich ausgebaut wird und ein genaues Erkunden der Woiwodschaft Lodz möglich macht. Doch nicht nur die Ökonomischen Zonen locken Investoren in die Stadt, sondern auch die zahlreichen Messen die in Lodz stattfinden. Zu den größten Messen zählen beispielsweise die INTERTELECOM, die Internationale Telekommunikationsmesse, die INTERFLOWER, die Messe für Landschaftsarchitektur, welche die Besucher über Neuigkeiten des Gartenbaus und der Blumenzucht unterrichtet, und weiterhin die INTERFLAT, die Internationale Messe für Innenausstattung und Bauindustrie. Die CEDE und die INTERMED stellen zahnärztliche, sowie allgemeinmedizinische Erzeugnisse aus und die Messe „Kulturenbegegnung“ beschäftigt sich mit touristischen Regionen. Die Ausstellungen ermöglichen der Industrie- und Handelskammer von Lodz Kontakte in aller Welt zu schließen und wirtschaftliche Verbindungen aufzubauen.
Doch auch die Industrie spielt in der nationalen Wirtschaft eine entscheidende Rolle, so bildet diese neben dem Sektor der Agrarwirtschaft den wichtigsten Teil der Wirtschaftsstruktur. Die Industrie ist in zwei Zentren konzentriert: Einerseits in Lodz, samt vier Bezirken: um Zgierz, Pabianice, Tomaszów Mazowiecki und östlich von Lodz, wo Konfektions-, Textil-, Wirkwaren– und Strumpf-, Erfrischungsgetränke-, Elektromaschinen-, Chemie-, Brauerei-, Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie größtenteils dominieren. Anderseits in Piotrków Trybunalski, samt vier Bezirken: um Bełchatów, Radomsko, Sieradz und Kutno, wo Tagebauindustrie, Elektroenergie, Gummi-, Baustoff-, Möbel-, Holz-, Branntwein-, Glas- und Pharmaindustrie größtenteils ansässig sind. Im Jahr 2000 belief sich der Wert der verkauften Industrieproduktion auf ungefähr 29 454 Millionen PLN. Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören die Bekleidungs-; Pelz-, Textil-, Elektromaschinen- und die Chemieindustrie, sowie das Nahrungsmittelgewerbe.