Landwirtschaft in der Region Lodz
70% der gesamten Fläche der Woiwodschaft, ca. 1.250.000 Hektare, werden für landwirtschaftliche Nutzungen bestellt. Somit handelt es sich um die höchste Agrarwirtschaftsnutzung ganz Polens. Die Landwirtschaft- und Lebensmittelindustrie beschäftigen 42000 Arbeitnehmer. 3000 Betriebe und über 170.000 Bauernhöfe sind ansässig. Über 43 % der Haushalte in Lodz beziehen ihr Einkommen aus der Landwirtschaft. Die Bauernhöfe sind technisch gut ausgestattet, sodass diese den 4. Platz in dieser Kategorie belegen.
In dem im Nordteil von Lodz gelegenen Landstreifen Leczyca-Kutno-Lowicz befindet sich das Gebiet der höchsten landwirtschaftlichen Produktion. Günstige Naturbedingungen, weitreichende Nutzflächen und eine hochgradige Ausnutzung der landwirtschaftlichen Produktion fördern eine starke Entwicklung der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Besonders intensiviert wurde der Bereich der Getreide-, Zuckerrüben-, sowie die Gemüse- und Obstproduktion. Gemeinden wie Biala Rawska, Sadkowice, Regnów, Skierniewice verfügen über gute Bodenqualität, aufgrund des hohen Anteils an Waldbeständen. So fördern diese Regionen vor allem den Obstbau und den Kartoffelanbau. Weitere günstige Voraussetzungen für die Landwirtschaft liegen in Regionen wie Wielun, Wieruszów, Piotrków Trybunalski, Zdunska Wola und Lask vor. Hier dominieren vor allem der Getreide- und der Kartoffelanbau.
Aber auch die Viehzucht ist ein wichtiger landwirtschaftlicher Zweig von Lodz und belegt damit den 3. Platz in ganz Polen. 63% der ansässigen Bauernhöfe beschäftigen sich mit der Viehzucht. Insgesamt werden jährlich ca. 500.000 Tiere gezüchtet, was ca. 7 % des gesamten polnischen Viehstands ausmacht. Hinsichtlich der Schweinezucht belegt die Woiwodschaft den 5. Platz im Vergleich zu den anderen polnischen Städten. Die Schafzucht wird in Lodz hingegen kaum betrieben. Der gesamte Bestand der Tiere beträgt nicht mehr als 16000 Stück. Entsprechend der reichhaltigen Viehzucht ist der Sektor der Fleischverarbeitung gut entwickelt. Die Lebensmittelindustrie zählt 480 Bäckereien, 188 Mühlen, mehr als 100 Schlachtereien, 90 Gemüse- und Obstverarbeitungsbetriebe und ca. 30 Molkereien. Grundsätzlich bedarf dieser Sektor eine gründliche Modernisierung und Erneuerung.
Im Jahr 2000 wurde in Lodz das Programm für Aktivierung ländlicher Gebiete angeleitet, welches eine Verlagerung der landwirtschaftlichen Arbeitsplätze auf die technisch orientierte Infrastruktur erreichen soll. Im Sinne der Europäischen Union soll weniger die Agrarwirtschaft gefördert, sondern viel mehr in Bildung, Kultur, und Schulungen investiert werden. Der Kreditbetrag der dieses Projekt finanzieren soll beträgt 3.330.000 Euro und stammt aus der Internationalen Wiederaufbau- und Entwicklungsbank.