Kazimierz: Das jüdische Viertel in Krakau
Nur wenige Minuten südlich von der Altstadt entfernt liegt der alte Stadtteil Kazimierz. Der Stadtteil wird von der Josef-Dietl-Straße begrenzt, die bis zum Jahr 1880 ein Nebenfluss der Weichsel war und Kazimierz somit eine von der Stadt abgegrenzte Insel wurde. Am besten bekannt ist dieses Stadtviertel allerdings als Jüdisches Viertel von Krakau. Dennoch ist Kazimierz eigentlich in zwei Hälften aufgeteilt, zum einen das jüdische Kazimierz im Nordosten und das christliche Kazimierz im Südwesten. Die jüdische Bevölkerung war hier anfang des 16. Jahrhundert bis hin zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges stark vertreten. Hitler löschte jedoch die jüdische Bevölkerung nahezu komplett aus. Im Krakauer Ghetto wurden sie auf Befehl zusammengetrieben, entweder direkt ermordet oder in nahegelegene Konzentrationslager verschleppen, wobei die meisten Transporte nach Ausschwitz führten. Nach den Zweiten Weltkrieg kamen 6000 jüdische Anwohner nach Kazimierz zurück und konnten sich wieder ansiedeln. Zahlreiche Synagogen wurden wiederaufgebaut und restauriert und bieten Besuchern einen Einblick jüdischer Geschichte vor dem Krieg.