Der Artushof (Dwor Artusa) in Danzig
In den meisten Hansestädten wurden im 14. Jahrhundert Arthus Höfe errichtet. Diese dienten als Versammlungsorte der Reichen. Die Höfe wurden nach König Arthus benannt. Für das einfache Volk galt Betretungsverbot. Dieser Arthus-Hof ist der einzig erhaltene an der Ostsee. Der Hof entstand zwischen 1348 und 1350 auf dem Langen Markt neben dem Rechtstädtischen Rathaus. Hundert Jahre später brannte dieser ab und zwischen 1477 und 1481 wurde er als Hallenbau wieder errichtet. Abraham van dem Block gestaltete 1617 die Fassade im Renaissancestil.
Auf dem Arthus-Hof trafen sich die sog. Arthus-Brüderschaften, Gemeinschaften von reichen Männern. Als der Untergang der Stadt im 17. Jahrhundert einsetzte wurde der Arthus- Hof immer unbeliebter bei den Bürgern. Folglich wurde die Halle von Krämern genutzt und 1945 als Getreidebörse um fungiert. Anfang des 19. Jahrhunderts, während der französischen Besatzung wurde dies zum Lazarett um gebaut. Der Zweite Weltkrieg zerstörte jedoch den Arthus- Hof. Der Wiederaufbau vollzog sich nur langsam. Der berühmte Kachelofen des Töpfers Georg Stelzener wurde ebenfalls wiedererrichtet. Er gilt als der höchste der Welt mit rund 12 Metern Höhe.