Das Rathaus von Breslau
Das Rathaus ist seit über 700 Jahren das Wahrzeichen der Stadt. Ursprünglich handelte es sich um einen einstöckigen Bau, der nach der Tatareninvasion immer wieder erweitert wurde. Im 15. Jahrhundert wurde der Südteil angebaut und der Bau wurde komplett im spätgotischen Stil umgestaltet, der auch die heutige Fassade schmückt. Die Stilelemente verschiedenster Länder geben Aufschluss über das damalige bedeutende Handelszentrum Europas.
Die Ostfassade des Baus schmückt eine astronomische Uhr, die aus dem Jahr 1580 stammt. Sie besitzt einen kunstvollen Mittelgiebel mit Terrakotta- Mustern und Spitzenturm. Die Westfassade besitzt den achteckigen gotischen Rathausturm mit einer Renaissance- Laterne.
Die Südseite weist herrliche Renaissance- Fenster auf, die von türmchenartigen Dächern gekrönt werden. In den Schnitzereien werden ein Weib und ein Tölpe, sowie ein Ritter und ein Heiliger dargestellt. Dieses Bild befindet sich über den Eingang eines Gasthauses aus dem 13. Jahrhundert. Heute befindet sich in dem Rathaus ein Historisches Museum. Seine Besucher können u.a. den Mittelpunkt des Rathauses bewundern, die im Jahr 1270 entstandene zweischiffige Bürgerhalle im Erdgeschoss. Ehemals fanden hier Versammlungen der Bürger statt und wochentags fungierte sie auch als Markthalle. Ende des 13. Jahrhunderts wurde das Rathaus erstmals zum Verwaltungssitz von Königen. Das Gebäude erhielt weiterhin ein extravagantes Sterngewölbe, zwei Renaissanceportale und eine Marmortreppe, die in den prunkvollen dreischiffigen Rittersaal führt. In diesem fanden später zivile Feiern statt. Das Südportal führt in die Ratältestenstube und in die Schatzkammer. Das zweite Portal führt in den Fürstensaal.